Gedanken zum Wallfahrtsthema 2024

Entnommen ist dieser Satz dem „Benedictus“, einem Lobgesang, den Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, anstimmt: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels“.

Der Evangelist Lukas berichtet davon, dass Zacharias und Elisabeth in Johannes dem Täufer ein lang ersehnter Sohn geschenkt wird.

Auch ihm, Zacharias, war der Engel Gabriel erschienen und hatte ihm die Geburt seines Sohnes angekündigt. Da er ihm zunächst nicht glaubte, verschlug es ihm buchstäblich die Sprache. Neun Monate lang war er sprachlos und konnte nicht mehr reden.

Erst als es darum ging, den Namen des Kindes zu bestimmen, verlangte Zacharias nach einem Schreibtäfelchen, um zu bestätigen, wie Elisabeth schon ihren Sohn nach der Weisung des Engels genannt hatte: Ihm sollst du den Namen Johannes geben, d.h. Gott ist gnädig.

In diesem Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und stimmt voll Freude und Dankbarkeit sein Loblied an, in dem er Gottes wunderbares Handeln an seinem Volk lobt und die Rolle erkennt, die seinem Sohn zugedacht ist, dem Messias voranzugehen und ihm den Weg zu bereiten.

Gottes Menschwerdung in Jesus Christus beschreibt er mit den Worten: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens“.

Wir haben den letzten Satz aus dem Gebet des Zacharias in eine Fürbitte für uns und unser Leben verwandelt: „Herr, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens!“

„Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte“, heißt es im Buch der Sprichwörter (Spr 16, 9). Der Mensch denkt und Gott lenkt.

Gern wollen wir unterwegs auf der Wallfahrt und in unserem Alltag Gott die Initiative überlassen, unserem Weg eine bestimmte Richtung zu geben und jeden unserer Schritte zu begleiten, damit wir Frieden finden.

Schalom bedeutet weit mehr als nur Frieden: Gesundheit, Wohlergehen, Heil, Glück, Ganzheit, Harmonie, einen Zustand, der keine unerfüllten Wünsche offenlässt, und Gottvertrauen.

Mir hilft es, im Vertrauen darauf, dass Gott meine Wege lenkt, inneren Frieden zu finden,

• wenn ich dankbar bin für alles, was ich bin und habe,
• wenn ich mich mit dem begnüge, was mir zur Verfügung steht und nicht alles haben muss, was mir andere empfehlen,
• wenn ich meine Vergangenheit loslassen oder wenigstens ruhen lassen kann, und sein lassen kann, was war,
• wenn ich Geduld habe mit mir selbst und mit anderen, wenn ich mir Zeit nehme, dass etwas wachsen und reifen darf,
• wenn ich aufatmen darf und durch meinen Atem wieder bewusst im Hier und Jetzt lande,
• wenn ich mir Zeiten der Ruhe und Entspannung gönne,
• wenn ich wertvolle Zeit in der Natur verbringen darf,
• wenn ich mir bewusstwerde, was wirklich zählt, und mich nicht nur von negativen Nachrichten herunterziehen lasse,
• wenn ich mir am Abend des Tages getrost in die Augen schauen kann, weil ich echt und ehrlich war,
• wenn ich spontan Gutes getan und anderen geholfen habe.